411 Teilnehmende erreichten am 17. NightAttack das Ziel auf Prodkamm. Der Doppelsieg geht an die beiden Österreicher Christof Hochenwarter aus Kirchbach sowie Paul Verbnjak aus Wölfnitz. Bei den Damen dominierte Sarah Dreier aus Neukirchen das Rennen.
Rangliste (weitere Ranglistenansichten von Timinigservice)
Bilder Jasmin Walser (Fotowerkstatt-Walser)
Bilder OK-NightAttack
Der diesjährige NightAttack setzte den Startschuss für die Skitourenrennen-Saison 23/24 in der Schweiz. Unter dem funkelnden Sternenhimmel loteten die Athleten im packenden Nachtrennen ihre Grenzen aus. Ein visuelles Spektakel, das nicht nur die Herzen der Sportfans höherschlagen lässt, sondern auch die Faszination des nächtlichen Schnees erlebbar macht. Auf einer perfekt präparierten Rennstrecke absolvierten die Teilnehmenden die 719 Höhenmeter und 4.4 km zum Prodkamm.
Schnelle Rennbedingungen
Dass die Bedingungen für ein Nachtskitourenrennen ideal werden, zeichnete sich bereits eine Woche vor dem Event ab. Der in diesem Jahr früh und in grossen Mengen gefallene Schnee bildet die Basis für die Austragung des NightAttacks. Hinzu kamen optimale Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt, welche das Laufen angenehm und zeitgleich den Schnee schnell, aber dennoch griffig machten. Vor dem Start wurde die Rennstrecke im unteren Abschnitt mit der Pistenmaschine geglättet und so der Teppich für die Teilnehmenden ausgerollt. Diese Gelegenheit machten sich die österreichischen Spitzenathleten zu Nutze und brechen gleich beide Streckenrekorde.
Bei den Damen holte Sarah Dreier aus Neukirchen mit einer Zeit von 36.33.2 den Tagessieg und unterbietet damit den Streckenrekord der Damen aus dem Jahr 2017 um drei Minuten. Von Beginn an setzte Sarah Dreier ein beeindruckendes Tempo, das die Konkurrenz vor eine harte Herausforderung stellte. Im Gesamtklassement (m/w) erreichte sie gar den 11. Rang. Hinter der Spitzenreiterin lieferten sich Anna Michel und Martina Senn ein packendes Duell um die weiteren Podestplätze. Am Ende setzte sich Anna Michel durch und erreichte das Ziel mit einer Zeit von 40:53.3, gefolgt von Martina Senn mit 41:01.0.
Bei den Herren dominierten Paul Verbnjak sowie Christof Hochenwarter das ganze Rennen. Sie lieferten sich an der Spitze einen harten Kampf bis an die Ziellinie. Bis zur Streckenhälfte konnte Daniel Ganahl das Tempo noch mithalten, musste danach seine beiden Kollegen ziehen lassen. Verbnjak führte die Spitze an, Hochenwarter liess ihn aber nicht davonziehen und war ihm immer im Nacken. Auf den letzten Metern versuchte Hochenwarter auf der Aussenlinie vorbeizuziehen, wurde aber durch Verbnjak auf der kürzeren Innenlinie abgedrängt, stürze kurz vor der Ziellinie und verfing sich im Absperrnetz. Die Aufregung im Ziel war gross, jedoch mit versöhnlichem Ausgang. Man einigte sich auf einen Doppelsieg mit einer grandiosen Zeit von 30:38. Damit ist der bestehende Streckenrekord von Anton Palzer aus dem Jahre 2011 von 33.06 deutlich um 2.5 Minuten unterboten. Dritter Overall wurde Daniel Ganahl aus Gaschurn (31:18) vor Jocelyn Verdenal aus Zermatt (33:00), welche beide innerhalb der bisherigen Bestmarke liefen. Der einheimische Flumser Marco Wildhaber konnte seine persönliche Bestzeit auf der Strecke verbessern und verpasste jedoch mit 33:43 das Podest in der Kategorie Herren. Die Athleten des Skimo Team GR Nico Dalcolmo (34.46) sowie Flurin Wehrli (36.28) sicherten sich beide eine Topten Platzierung.
Erlebnis NightAttack
Der Volkslauf hat am NightAttack einen sehr hohen Stellenwert. Er verleiht dem Anlass die familiäre Note. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden schreiben sich in dieser Kategorie ein, um das «Rennen» ohne Zeitdruck zu laufen, geniessen und mit etwas Glück auch die Durchschnittszeit zu treffen und sich so einer der drei Podestplätze dieser Kategorie zu ergattern. Sieger sind sie alle, welche teilnehmen und sich den rund 700 hm stellen, ob alleine, als Familie oder als Gruppe unter Freunden. Das Skitouren bereits im Kindesalter möglich ist, zeigen die 22 Kinder mit Jahrgang 2010 und jünger eindrücklich. Mit Abstand der jüngste Teilnehmende war in diesem Jahr Schwoerer Vital mit gerade mal sechs Jahren. Der erfahrenste Teilnehmer war Werner Fässler (Jg 1950) und erreichte das Ziel mit einer eindrücklichen Zeit von 51.32.
Die verkleideten Teilnehmenden haben in den vergangenen Jahren in deren Anzahl abgenommen, jedoch keinesfalls die Originalität oder Kreativität verloren. Angemeldet als «Alpärogger» brachte die Gruppe rund um Marc Albrecht ihre selbstgebaute Bar mit Sound auf die Piste und machten ordentlich Stimmung auf und neben der Rennstrecke. Die Verkleidung der «Strichmännli», einer fünfköpfigen Gruppe aus Grabs, kam in völliger Dunkelheit zur Geltung, ganz zur Freude der Fotografin. Die Stimmung am Start und auf der gesamten Strecke war trotz kalten Temperaturen ausgezeichnet. Ein ganz besonderer Abend dürfte es für Anna Grünenfelder mit ihrer Gruppe «Birthday-Änni» gewesen sein. Auf Prodalp wurde sie jubelnd empfangen und genoss von ihren Begleitern Peter und Marin optimalen Support auf der Strecke.
Den kostenlosen Transport auf Prodalp nutzten einige Zuschauer und feuerten die Sportlerinnen und Sportler nach dem Startschuss im Tannenheim auch auf der Prodalp grossartig an. Unterstützt wurden sie durch den Schellnerclub Flumserberg mit kräftigem Schellenklang. Dieser war weit über die Rennstrecke noch zu hören und begleitete die Teilnehmenden auf ihrem Weg ins Ziel auf Prodkamm. Die Organisatoren sind mit dem Eventverlauf sehr zufrieden, konnte dieser unfallfrei, ohne Pannen und bei idealen Verhältnissen im geplanten Zeitrahmen durchgeführt werden.
Auftakt der Skitourenrennen
Nach dem NightAttack geht es weiter mit zahlreichen Skitourenrennen. Unter www.nightattack.ch ist eine Übersicht der Rennen verlinkt. Hier finden Interessierte alle wichtigen Informationen zu den anstehenden Skitourenrennen. Ein weiterer Höhepunkt in der Region bildet der Altiski Pizol vom 24. Februar 2024
Der nächste NightAttack Flumserberg findet am 14. Dezember 2024 statt.